Seit Jahren weigert sich die Firma Holcim in Dotternhausen die Verantwortung für die Umweltschäden zu übernehmen, die für und durch die Zementherstellung und den dazu gehörigen Prozessen verursacht werden. Mit Hilfe lokaler und regionaler Behörden und durch die stillschweigende Duldung der grün-schwarzen Landesregierung werden gültige Rechtsvorschriften zur Müllverbrennung und zum Tagebau durch immer neue Ausnahmegenehmigungen umgangen und missachtet. Mensch und Umwelt in der direkten und weiteren Umgebung werden wissentlich hochgiftigen Substanzen aus der Zementproduktion und der dazugehörigen (Gift)Müllverbrennung ausgesetzt und der Raubbau an der Umwelt durch den Tagebau geht weiter. Das muss ein Ende haben.
Zementproduktion und CO2
Die Zementindustrie ist weltweit für 8% des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Wäre dies ein Land, stünde es nach China und den USA an dritter Stelle. Zum Vergleich: Deutschland ist für ca. 2,2% des CO2-Ausstoßes weltweit verantwortlich. Durch längst bewährte Filteranlagen könnten dieTreibhausgase und Giftstoffe um 30-90% reduziert werden. Der Flächenverbrauch zur Zementherstellung muss reduziert werden. Versprechungen in unausgegorene Forschungsprojekte nützen nichts, wenn Ergebnisse 10 Jahre und länger nicht absehbar sind.
Sondermüllverbrennung
Holcim Dotternhausen, das große Zementwerk an der B27 Richtung Rottweil, darf aufgrund von Ausnahmegenehmigung des RP Tübingen teils unkontrollierbare Restmüllabfälle zum Zweck der Zementherstellung verbrennen. Hier gelten extrem niedrige Umweltauflagen: Die Umweltgifte gelangen fast ungefiltert in die Atmosphäre und die Umgebung. Bei der Müllverbrennung, als thermische Entsorgung gelten für den gleichen Vorgang wesentlich höhere Umweltstandards. Über DeCONOx-Filter können 50%-90% der Umweltgifte (Dioxine, Furane, Benzol, Quecksilber) den Abgasen entzogen werden bevor diese in die Umwelt gelangen. Holcim Dotternhausen und die Zementindustrie wehren sich seit Jahren erfolgreich solche Filter einzubauen. Konkret werden seit 2009 Vereinbarungen mit BMU verzögert.

Für Menschen in der unmittelbaren Nähe, aber auch noch in weiterer Entfernung besteht ein erhöhtes Gesundheitsrisiko: Beeinträchtigungen der Lungenfunktion, Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erhöhtes Krebsrisiko usw. Das Regierungspräsidium Tübingen ist direkt mitverantwortlich für den jahrelangen Sonder- und Ausnahmegenehmigungsbetrieb und Überwachung bei Holcim. Die Region Tübingen-Reutlingen liegt im Bereich der Abgasfahne des Zementofens.
Tagebau und Rodung

Durch den Tagebau am Plettenberg wird schützenswerte Natur unwiederbringlich zerstört. Außerdem ist zu befürchten, dass es zu massiver Grundwasservermutzung bis hin zum Versiegen von Quellen kommen wird, die für die Trink- und Löschwasserversorgung der umliegenden Gemeinden entscheidend sind. Durch das Abtragen von Oberflächenboden besteht erhöhte Hochwassergefahr. Schon jetzt bildet sich bei Starkregen in Teilen des Steinbruchs Hochwasser, das sturzbachartig ins Tal fließt. Betroffen sind hiervon die umliegenden Gemeinden Dormettingen, Dotternhausen, Ratshausen und Hausen a.T. und die Stadt Schömberg. Durch Rodung großer Flächen für die geplante Süderweiterung des Tagebaus entstanden bereits massive Umweltschäden an Flora und Fauna: Seltene Orchideenarten aber auch Brutgehölze von Vogelarten, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten stehen, wurden bereits teilweise durch Rodung zerstört (Braunkehlchen, Feldlerche, Steinschmätzer u.a.).
WIR WOLLEN:
- Keine Abfallverbrennung und Giftmülleinsatz!
- Sofortiger Einbau der aktuellsten und effektivsten Filtertechnologie mit Fristsetzung. Bei Überschreiten der Frist wird die Müllverbrennung ausgesetzt.
- Prüfung aller Betriebsgenehmigung mit Blick auf Menschen und Umwelt und die sofortige Erstellung einer unabhängigen Umweltverträglichkeitsprüfung!
- Keine weiteren Betriebsgenehmigungen, die nur der Gewinnorientierung der Firma Holcim dienen!
- Renaturierung der gerodeten Flächen!
- Erhalt des markantesten Berges (Plettenberg) der Schwäbischen Alb!